Einleitung

Für den Unternehmenserfolg ist es unabdingbar, dass das Unternehmen ein Ziel besitzt und alle Mitarbeiter hochmotiviert, konsequent und gemeinsam auf dieses Ziel hinarbeiten. Denn: „wer rastet der rostet“.

Im Rahmen der „strategischen Unternehmensführung“ ist aus der Unternehmensmission eine Unternehmensvision zu generieren. Darauf aufbauend ist der Ist-Zustand zu eruieren und Unternehmensziele, -strategien und -maßnahmen abzuleiten. Die identifizierten Maßnahmen bilden für die untergeordneten Abteilungen lediglich (Vorgaben für die) Abteilungsvisionen, die durch Abteilungsziele, Abteilungsstrategien und Abteilungsmaßnahmen zu präzisieren sind. Diese Präzisierung ist fortzusetzen, geht über die konkreten Mitarbeiter, Projekte, Teilprojekte, Aufgabenpakete und endet erst bei einer konkreten nicht mehr zerlegbaren hinsichtlich Termin, Budget, Ressource und Leistung/Inhalt exakt terminierten Aufgabe.

Die Generierung des Strategiepfades „…->Vision->Ziel->Strategie->Maßnahme->Vision->Ziel->…“ ist mittels einer „Fragenkaskade“ möglich. Zu einem untergeordneten Punkt gelangt man durch die Frage „Wie will man das erreichen?“. Zum übergeordneten Punkt gelangt man mit der Frage „Warum sollte man das tun?“.

An dieser Stelle zeige ich Ihnen einen unvollständigen Vorschlag für die Elemente der Vision am Beispiel eines fiktiven Anwendungsentwicklers:

Unternehmensvision

Vision

In 5 Jahren zählen wir zu den besten IT-Dienstleistern der Welt.

Ist-Situation

Aktuell befinden wir uns bezüglich Umsatz auf Rang 128, Mitarbeiterzahl auf Rang 64 und Rendite auf Rang 1024.

Ziel

Die Unternehmensrendite steigt von derzeit 2% auf 16%.

Strategie

Statt Umsatzerhöhung setzen wir auf Kostensenkung durch Effizienz-, Effektivitäts- und Qualitätssteigerung.

Maßnahme

Die bisher dezentral angesiedelten Anwendungsentwickler werden in einer Shared-Service-Abteilung zusammengezogen und optimal ausgebildet. Diese Abteilung wird neben der Bereitstellung von Anwendungsentwicklungsressourcen auch für die Einführung und für den Betrieb optimaler Prozesse, Methoden und Techniken der Anwendungsberatung, Anwendungsbetreuung und Anwendungsentwicklung im SAP-Umfeld verantwortlich und zuständig sein.

Abteilungsvision

Vision

Die Anwendungsentwicklungsabteilung stellt hervorragend ausgebildete Anwendungsentwicklerressourcen zur Verfügung. Zudem führt sie, durch Einführung und Betrieb geeigneter + optimaler Prozesse, Methoden und Techniken, eine signifikante und messbare Effizienz-, Effektivitäts- und Qualitätssteigerung im Tagesgeschäft eines jeden Anwendungsberaters, Anwendungsbetreuers und Anwendungsentwicklers herbei.

Als ersten Schritt (zur Motivation der Mitarbeiter) entwickelt die Abteilung folgende langfristige, belastbare, identifikationsbildende und mit Zielen, Strategien und konkreten Maßnahmen zu untersetzende Vision:

  1. Wir sind ein kompetenter, gefragter und proaktiv agierender interner Dienstleister für die Anwendungsbetreuung und Anwendungsberatung unseres Unternehmens.
  2. Wir sind verantwortlich und zuständig für alle prozessualen, methodischen und technischen Fragestellungen / Herausforderungen im Umfeld IT Service Management, Application Lifecycle Management und Custom Code Lifecycle Management.
  3. Wir erwirken eine spür- und messbare Steigerung der Effizienz, Effektivität und Qualität im Tagesgeschäfts unserer Anwendungsberater, Anwendungsbetreuer und Anwendungsentwickler und tragen damit signifikant zum weiteren Erfolg unseres Unternehmens bei.

Ist-Situation

Aktuell gibt es keine Spezialisten, sondern nur mittelmäßige Allrounder. Zudem gibt es keine standardisierten IT Service Management Prozesse.

Ziel

Die Mitarbeiter sind in spätestens 5 Jahren Spezialisten auf ihrem Gebiet, liefern höchste Qualität, sind begehrt und agieren selbständig + proaktiv. Die IT-Prozesse und IT-Werkzeuge sind in spätestens 5 Jahren nachweislich optimal auf Effizienz, Effektivität und Qualität getrimmt.

Strategie

Es werden Technologieverantwortliche für ausgewählte Technologien benannt. Diese Personen sind dafür verantwortlich, den Bedarf und die Entwicklung „ihrer“ Technologie zu beobachten und darauf aufbauend rechtzeitig Ressourcenbedarfe zu signalisieren und Schulungsmaßnahmen zu planen. Darüber hinaus werden Prozessverantwortliche für ausgewählte Prozesse benannt. Diese Personen sind dafür verantwortlich die Qualität, Effektivität und Effizient „ihres“ Prozesses zu beobachten und darauf aufbauend Optimierungen schnellstmöglich einzuplanen und umzusetzen.

Maßnahme

Herr Max Mustermann ist mit Wirkung zum 02.04.2048 Prozessverantwortlicher für das „Change- und Release Management von SAP Softwareänderungen mit dem SAP Solution Manager Change Request Management und SAP CRM IT Service Management”.

Mitarbeitervision

Vision

Herr Max Mustermann hat in 5 Jahren eine signifikante und messbare Effizienz-, Effektivitäts- und Qualitätssteigerung „seines“ IT-Prozesses erwirkt. Zudem ist er innerhalb des Unternehmens als kompetenter und proaktiv agierender Ansprechpartner in allen Fragen rund um das Thema „SAP Change- und Release Management“ anerkannt und gefragt.

Ist-Situation

Herr Max Mustermann hat aktuell keine Kenntnisse auf dem Gebiet „SAP Change- und Release Management“.

Ziel

Herr Max Mustermann wird innerhalb der nächsten 2 Jahre ein standardisiertes, effizientes, effektives und qualitativ hochwertiges Change- und Release Management auf Basis des SAP Solution Manager Change Request Managements aufbauen. Zudem wird bis dahin durch ihn ein Prozess zur kontinuierlichen Überwachung und Verbesserung des Prozesses und der Lösung etabliert sein.

Strategie

Es werden Maßnahmen zum Knowhowaufbau eingeleitet. Es werden Maßnahmen zur Bereitstellung von Budget- und Personenressourcen getroffen.

Maßnahme

Herr Max Mustermann wird von seinen anderen Aufgaben entbunden, so dass er sich vollständig auf seine Aufgabe konzentrieren kann. Ihm wird ein Junior-Entwickler zur Unterstützung zur Seite gestellt. Herr Max Mustermann nimmt schnellstmöglich an Schulungen zu den Themen „ITIL Change- und Release Management“, „SAP Solution Manager Change Request Management“ und „E2E Change Control Management“ teil. Es wird mit sofortiger Wirkung ein unternehmensinternes Projekt mit unbegrenzten Budget bereitgestellt und Herr Max Mustermann als Projektleiter eingesetzt.